Hallo, meine Lieben,
wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und vor uns steht ein christliches Fest, "Weihnachten".
Ich erinnere mich an meine Kindheit, wie mystisch aber auch aufregend diese ganz besondere Zeit für uns Kinder war. Heiligabend und Bescherung feierten wir immer im großen Familienkreis und das
war einfach wunderschön. Doch bevor die von uns Kindern sehnlichst erwartete Bescherung stattfinden konnte, kam ein Besuch, der uns ziemliches Unbehagen einflösste. Und nein, es war nicht der
Weihnachtsmann.
Ihr müsst euch vorstellen, draußen lag dicker Schnee, wie immer um diese Zeit und Schneeflocken tanzten, man konnte kaum was sehen. Doch aufeinmal wurde diese weihnachtliche Stille unterbrochen.
Man konnte schon von weitem ein lautes Glockenbimmeln hören und meine Mutter sagte zu uns, jetzt kommen die Rollesel, die machen den Weg frei für das Christkind. Und dann standen sie auch schon
vor unserem Haus, eine wilde laute Truppe von vermummten Gestalten, die furchteinflössend aussahen. Über die Schultern hatten sie dicke Riemen mit großen Glocken dran, um die Fußgelenke trugen
sie Schellen und der Anführer schwang einen großen Wurzelstock. Diese Burschen waren eine sehr beeindruckende Erscheinung, sie haben laute undefinierbare Töne von sich gegeben und positionierten
sich dann vor unserem Haus. Nachdem sie einige Lieder gesungen haben wurden sie von den Erwachsenen reichlich mit Geschenken belohnt.
Meine Schwester und ich schauten dem Spektakel vorsichthalber vom Fenster aus zu und ganz ehrlich, ich war doch ziemlich froh als sie wieder weg waren.
Jetzt war der Weg frei für die sehnlichst erwartete Bescherung.
Ich sehe mich heute noch mit leuchtenden Augen vor meinem Geschenk sitzen. Ein lang gehegter Wunsch war in Erfüllung gegangen, ein Bauernhof mit vielen Tieren.
Doch zuvor gab es ein gemeinsames Weihnachtsessen und jedes Kind hatte einen Vers gelernt, den wir nun aufsagen durften. Es war eine wunderbare Zeit der Gemeinsamkeit und der Geborgenheit, an die
ich heute noch gerne zurück denke.
Sicherlich hat man als Kind eine andere Wahrnehmung der Dinge und trotzdem wenn ich jetzt sehe was heute gerade in dieser Zeit abläuft, weiß ich, da ist etwas in gewaltiger Schieflage. Unsere
Gesellschaft mit ihren alten Bräuchen ist in großer Gefahr und das sollten wir nicht zulassen. Weihnachten soll möglichst ganz abgeschafft werden, alle Anzeichen dafür sind zu sehen. Familien
dürfen sich nicht treffen in gewohnter Anzahl wegen einer Pandemie und ungeimpfte Familienmitglieder werden ausgeschlossen. Impfbefürworter und Impfgegner stehen sich oftmals geradezu feindlich
gegenüber. Ich kann nur hier ganz klar sagen, schaut hin was da passiert und wehret den Anfängen einer unguten Entwicklung. Wir selbst haben es in der Hand, was uns die Zukunft bringt, das sollte
uns bewusst sein.
Wir wünschen euch allen eine besinnliche Zeit und ein aufbauendes, glückliches Neues Jahr 2022. Es lohnt sich immer, friedlich aber gleichzeitig bestimmt seinen Weg zu gehen. Wir würden uns sehr
darüber freuen, wenn wir auch im Neuen Jahr euch hier bei uns begrüßen dürfen. Gemeinsam geht alles viel besser und sich gegenseitig zu unterstützen und Halt zu geben ist es, was eine bessere
Welt ausmacht.
In Liebe eure Renate, Thomas und Christoph
Erzähle uns doch deine Weihnachtsgeschichte, gerne kannst du uns ein Kommentar hinterlassen, wir freuen uns darüber;)
Kommentar schreiben
Ina Züchner (Samstag, 25 Dezember 2021 11:11)
Liebe Renate, eine wundervolle Geschichte! Danke!
Und hier kommen meine Erinnerungen ;-)
Rückkehr eines Freundes
Oh ja, Weihnachten gehört neben dem Osterfest zu den schönsten
Erinnerungen meiner Kindheit.
Mein Vater war Gärtner und hatte einen wunderbaren Sinn für Ästhetik.
Er hatte große Freude daran, Blumen zu arrangieren, Gestecke anzufertigen und natürlich auch den Weihnachtsbaum für die Familie herzurichten.
Naturkerzen waren selbstverständlich, gaben sie doch zusammen mit
den roten und vanille-gold-farbenen Tannenbaumkugeln ein harmonisches Bild. Ich liebte es, wenn die Kerzen angezündet wurden und wir drei Kinder nach einer Weile in das heimelige Wohnzimmer hineinkommen durften
Ein unvergleichlicher Duft nach Tanne, ein Gefühl von Behaglichkeit, und Frieden strömte in mein Herz, das ich heute – nach so langer Zeit – immer noch wie einen Schatz in meinem Herzen beherberge.
Aber das Schönste war die Suche nach meinem Freund. Wo hatte er dieses Jahr Platz genommen? Hat er sich etwa vor mir versteckt?
Ich suchte flink das dichte Nadelwerk ab.
Da! Mit klugen Äuglein schaute er mich an: Ein Vögelchen aus dem gleichen Material wie die Kugeln, mit einem seidenweichen Schwänzchen, das sich bewegte, wenn ich mit meinen Fingern darüberstrich. Mein Vater hatte ihn so platziert, dass ich ihn leicht berühren konnte.
Ich liebte dieses kleine Vögelchen, das jedes Jahr wiederkam und mich daran erinnerte, wie wertvoll Treue ist.
Ich wünsche Euch ein wundervolles Weihnachtsfest und einen kraftvollen Start in das Jahr 2022!
Licht und Liebe
Ina
Claudia (Samstag, 25 Dezember 2021 20:01)
Liebe Renate, lieber Thomas und lieber Christoph, ich wünsche auch euch aus tiefstem Herzen eine wundervolle und besinnliche Weihnachtszeit und ein lichtvolles neues Jahr.
Mögen alle Menschen wieder ihren Herzen zuhören und sich wieder in Respekt, gegenseitiger Wertschätzung und Liebe einander zuwenden.
Ich danke euch für alles, was ihr dieses Jahr gegeben habt und freue mich sehr auf das nächste Jahr mit euch zusammen.
In Liebe und Dankbarkeit
Claudia