Liebe Inge, Käthe und Klara,
Es wurden mir von euch die Fragen gestellt, wie "Hat Maria Magdalena in Frankreich gelebt? Ist sie bei Marseille an Land gegangen? Hat sie wirklich in einer Höhle gelebt? Wann und wo ist sie gestorben?" Und noch viele Fragen mehr.
Hierzu ist es nötig, folgendes zu verinnerlichen, um es zu verstehen: Das Projekt "Der 13. Schlüssel" wurde mir von Jesus Christus übertragen und deshalb war es mir hierbei nicht besonders wichtig, mich daran zu erinnern, was ich persönlich erlebt habe, nachdem er nicht mehr bei mir war. Es ging mir zu diesem Zeitpunkt bereits hauptsächlich um die Weiterverbreitung seiner bzw. unserer gemeinsamen Lehre.
Doch eure Fragen haben jetzt dazu geführt, dass ich in meinen Seelenaufzeichnungen nachgeschaut habe und kann euch hiermit folgende Antworten geben über das was ich da erlebt und auch gesehen habe.
Nachdem Jesus nicht mehr körperlich anwesend war und ich wusste, dass er von Freunden in Sicherheit gebracht wurde, weit weg in ein Land in das ich nie nachfolgen konnte, ahnte ich , daß auch ich meine Heimat ebenfalls verlassen würde. Zu unsicher war alles geworden. Unseren Sohn musste ich sofort nach seiner Geburt in die Familie meines Mannes übergeben, als Teil einer vorab geschlossenen Vereinbarung, der ich mich nicht entziehen konnte.
Da an unsere Tochter kein Anspruch erhoben wurde und sie auch keine Gefahr für die Beherrscher darstellte, durfte ich sie mitnehmen. Anders verhielt es sich mit meinem Sohn. Um ihn für die Erhaltung der Familiendynastie zu schützen und in Sicherheit zu bringen, mußte ich ihn zurücklassen. Wenn ich aber dageblieben wäre, hätte das eine Gefahr für uns alle bedeutet. Ich hatte einflußreiche Freunde, die ihre Finger bis hin zu den römischen Machtinstrumenten ausstrecken konnten.
Eine Hand wäscht die andere, so ist es auch heute noch.
Mit einem kleineren Segelschiff verließ ich meine damalige Heimat Judäa. Mit an Bord waren, zumindest konnte ich diese so wahrnehmen, meine kleine Tochter, ein mir sehr vertrautes Paar, etwa in meinem Alter - ich glaube ihre Namen waren Martha und Simon - eine ältere Frau - mir auch sehr vertraut, meine Tochter saß sehr gerne bei ihr auf dem Schoß und ein weißhaariger bärtiger älterer Mann. Ich fühlte, dass ich großes Vertrauen zu ihm hatte aber dennoch eine gewisse Distanz gewahrt habe.
War er ein Jünger? Nein, ich glaube nicht direkt aber er gehörte zu unserer Familiendynastie und er hatte die nötigen Kontakte zu den Menschen, die bereits in unserer neuen Heimat lebten.
Das Ziel der Reise stand bereits fest. Simon kannte sich sehr gut aus mit der Navigation und der Handhabung der Segel.
Auch besaß er eine kleine Karte auf dem der Reiseweg skizzenartig aufgezeichnet war. Wir wollten nach Südfrankreich zu weitläufig Verwandten und Freunden, die dort schon längere Zeit lebten. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes an Bord durfte jeder von uns nur wenig Gepäck mitnehmen. Die Essen- und Trinkvorräte waren streng rationiert. Eine größere Kiste, getarnt als Kleidungskiste enthielt eine große Menge an Gold. Der Oheim passte mit Argusaugen auf sie auf. Sie war unser Garant für ein freies Leben in der neuen Heimat.
Ein jeder von uns hatte seine ihm persönlich wichtigen Erinnerungsstücke mitnehmen dürfen aber alles in einem kleinen Rahmen, denn das Schiff sollte möglichst schnell sein ohne unnötigen Ballast. Wir waren sehr lange unterwegs und machten aber auch Stops um an Land gehen zu können, Wasser und Vorräte auffüllen. Es war sehr beschwerlich für uns alle, aber der Gedanke an Freiheit hielt uns alle am Leben. Doch ich erinnerte mich, dass uns noch weitere Freunde mit ihren Booten nachfolgten.
Kurz vor unserem Ziel mussten wir aufgrund eines schweren Sturmes, bei dem unser Segel stark beschädigt wurde, vorzeitig an Land gehen.
Ich konnte von der Küste aus weit hinten eine kleinere Hafenstadt sehen.
Simon und Martha hatten sich nach Absprache dazu entschlossen, zu Fuß weiterzugehen, um nach einer Weiterfahrtsgelegenheit zu suchen. Sie kamen mit einem Fuhrwerk zurück, das von zwei starken Ochsen gezogen wurde. Als unser Gepäck auf dem Wagen verstaut war, machten wir uns alle auf den Weg in diese kleine Küstenstadt, die an einer Bucht lag. Ich konnte sehen, es waren Fischer unterwegs, ich konnte Fischernetze sehen, viele kleinere Boote aber etwas weiter entfernt konnte ich auch größere Schiffe wahrnehmen, die dort vor Anker lagen.
Wir übernachteten in einer Herberge und am nächsten Morgen ging unsere Fahrt weiter. Wir hatten uns zwei eigene Fuhrgespanne gekauft, um ungestört die Reise fortsetzen zu können. Vor allem aber sollte die Goldkiste vor fremden Blicken verborgen bleiben.
Unser Reiseweg führte mindestens einen Tag parallel zur Küste weiter und später dann bogen wir ins Landesinnere ab.
Es wurde hügeliger und auch waldiger, still und einsam. Wir waren dann 4-5 Tage unterwegs mit Übernachtungen und Ruhepausen für unsere Zugtiere. Dann erreichten wir unser Ziel, es war schon wieder kurz vor der Dämmerung als wir ein groß angelegtes Gebäude mit Nebengebäuden in einem großflächigen Weinanbaugebiet erreichten. Wir hielten vor dem Haupthaus und wurden herzlich begrüßt und willkommen geheißen von Freunden, die uns bereits erwartet hatten.
Mir persönlich waren diese Menschen nicht bekannt, wohl aber meinem Oheim. Ich nenne ihn einfach mal so. Wir erlebten große Gastfreundschaft und wir wussten, dass wir solange wir wollten, hier auch leben durften.
Meine Tochter fand schnell Zugang zu anderen Kindern und hatte nach kurzer Zeit schon keine Sehnsucht mehr nach ihrem vorherigen Zuhause. Mit der Zeit hat sich dieses immer mehr intensiviert und sie begann ihre eigenen Wege zu gehen. Sehr jung (ca. 16/17) heiratete sie in die wohlhabende französische Adelsschicht ein. Ich war sehr froh darüber, daß sie keine Vernunftsehe eingehen musste. Sie war eine freie Person und hat aus Liebe geheiratet. Aus dieser Verbindung gingen Kinder hervor. Während sie ihrer Mutterrolle und weiteren familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen nachging zog ich mich immer mehr in mein eigenes Leben zurück.
Wir haben aber stets ein herzliches Verhältnis weiter miteinander gepflegt, wenn wir auch in völlig verschiedenen Lebensverhältnissen lebten. Auch erhielt ich von dieser neuen Familienseite und besonders von meiner Tochter selbst großzügige finanzielle Unterstützung für meine zahlreichen sozialen Projekte, die ich ins Leben gerufen hatte.
Es begann mit regelmäßigen Lebensmittelverteilungen und Schaffung von Eßmöglichkeiten für die Ärmsten. Darunter waren viele Kinder und Frauen aber auch Alte und Kranke. Dann bauten wir Anlaufstationen auf, wo Kranke behandelt wurden und Heilelixiere weitergegeben wurden. Hierbei kamen mir meine Heilfähigkeiten, die ich als junges Mädchen erlernt hatte, sehr zugute.
Zu uns kamen auch Verstoßene und Prostituierte aber auch Frauen die vor ihren Männern geflohen waren, aus Angst vor Gewalttätigkeiten. Mit der Zeit bauten wir eigene Häuser für Waisenkinder auf aber auch für jene, die niemand mehr haben wollte.
Mit Jesus hatte ich nach wie vor ständigen Kontakt, wenn auch nicht körperlich. Das erste Mal zeigte er mir einen Ort, wo er lebte, hoch oben im Gebirge, weit weg von mir. Ich weiß, es war Indien. Wir wussten, dass wir uns in diesem Leben nicht mehr wiedersehen würden. So habe ich jenes Leben dann damit erfüllt, mich sozial zu engagieren. Ich lebte sehr oft zurückgezogen und hatte keinen Kontakt zur Welt. Dann wieder lebte ich in meinem Anwesen, das ich mit mehreren Frauen und Kindern teilte. Sehr oft musste ich gerade in den Anfangszeiten an meinen Sohn denken, den ich zurücklassen musste.
Daneben ging ich mehr und mehr den Pfad der Verkündung unserer Lehren im Namen der Nächstenliebe in meiner neuen Heimat. Vornehmlich mit Frauen gründete ich weiter Gruppen und Organisationen mit dem Ziel Verfolgten, Kranken und Armen eine Hilfe zu geben. Wir haben für sie gesammelt, haben ihnen Unterschlupf besorgt, versorgten Kranke. Ein soziales Netz wurde von uns gegründet und immer weiter ausgebaut. Hierfür sammelten wir finanzielle Mittel und ich hatte auch einen Großteil meines Vermögens miteingebracht.
Heute habe ich erkannt, dass dieses Leben jetzt eine sehr starke Beziehung auch gerade hinsichtlich Finanzen aufweist und meiner sozialen Einstellung. Ich hatte bereits in meiner Kindheit und Jugend, obwohl ich selbst aus einem gut bürgerlichen "ordentlichen" Elternhaus kam, zahlreiche Begegnungen mit Menschen der sozialen Randgruppen, die von anderen gerne "asozial" genannt werden. Ich mag diesen Ausdruck nicht, denn er entspricht einfach nicht der Wahrheit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Menschen mir persönlich sehr zugetan waren und sehr sozial mit mir umgegangen sind. Hierzu zähle ich auch Prostituierte, die sich später von mir beraten ließen.
Oftmals habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass wenn ich in einer Menschengruppe mitten drin stand, Bettler zielgerichtet auf mich zukamen und ich habe meine letzten Cents mit ihnen geteilt oder auch mein Essen. Das war für mich irgendwie selbstverständlich.
Doch ich muss heute sagen, dabei sollten wir schauen, ob wir nicht auch zum Opfer werden, wenn wir immer nur geben.
Geben und Nehmen sollte sich wirklich die Waage halten.
Es wurde mir bereits in meiner Jugend immer wieder nahegelegt, ich sollte lernen zu nehmen, denn das geben brauchte ich nicht mehr zu lernen.
Als Maria Magdalena war dieses soziale Engagieren zu meinem Lebensinhalt geworden. Übrigens haben wir damals kein Fleisch gegessen, auch das stand im Widerspruch zu den Eßgewohnheiten der meisten Menschen die neben uns lebten. Doch viele erkannten und begannen sich ebenfalls von Pflanzen und Getreide zu ernähren.
Es ist absolut falsch, wenn behauptet wird, ich hätte für lange Zeit zurückgezogen in einer Höhle gelebt. Ich habe zwar mehrere Rückzugsorte gehabt aber ich liebte die Sonne, das Licht viel zu sehr um mich ganz in die Dunkelheit einer Höhle zurückzuziehen. Doch ich habe dieses Leben in einer Grotte beendet. Begleitet wurde ich von meinen getreuen Freunden und es war alles abgesprochen und geregelt, was mit meinem Nachlaß geschehen sollte und wie mein Lebenswerk fortgeführt werden sollte.
Es ist jedenfalls einfach nur lächerlich, wenn ich sehe, wie Maria Magdalena oftmals dargestellt wird, betend in der Provence mit einem Kreuz in ihrer Hand!
Beste Grüße Renate
Kommentar schreiben
Käthe (Donnerstag, 07 November 2013 00:22)
Sehr beeindruckend, liebe Renate!!!! Ich danke dir sehr. Käthe
Inge (Donnerstag, 07 November 2013 11:33)
Danke für dieses ganz klare Bild dieser Reise, als ob meine entstandenen Gefühle beim Lesen dieses Textes gerade zeitgleich meine wären - tief berührende Zeiten damals wie heute.
In tiefer Verbundenheit und Dankbarkeit
Inge
Serik (Donnerstag, 03 Juli 2014 15:00)
Hallo Renate,
woher kommt eigentlich der Name "Magdalene"? Und was hat er zu bedeuten?
Schöne Grüße!